Archànes Ankommen
Iráklion - die Strasse nach Knossos - weiter am Aquädukt vorbei - die Tankstelle bei Spília, gegenüber das Kentro Abyssinós - an der Kreipe-Kreuzung rechts ab - rechter Hand das Laografiko Mouseio - durch Kato Archanes - am Ortseingang von Ano Archánes die alte Schule, gegenüber das Proedrio - angekommen!
Oder: Flughafen - neue Schnellstraße 'Biomichaniki' - irgendwann rechts abbiegen - Kreipe-Kreuzung - usw. usf. - angekommen!
Archánes Fakten
Ca. 12 km südlich von Iráklion
Gelegen in 380m Höhe westlich am Fuß des Jouchtas (811m hoch, 3,5km Länge in süd-/nördlicher Richtung)
Kato Archánes mit Patsídes. Ampelás, Elaioussa - ca. 650 Einwohner
Ano Archánes (Verwaltungssitz) mit Vathýpetro und Karnári - ca. 3900 Einwohner (Stand von 2001)
Der Ort wächst, Iraklióten ziehen den ruhigen Ort der hektischen Hauptstadt vor, Zuwanderer aus Albanien z.B. lassen sich nieder, Auswanderer kehren zurück.
Ausdehnung: 31.800 strémata, davon 2.300 bebaut, 21.500 landwirtschaftlich genutzt, 8.000 (teil)naturbelassen
Archanes lebt vom Wein- und Olivenanbau, der Weiterverarbeitung und Vermarktung.
Archànes Geschichte
Die Silbe 'Arch', auch 'Ach' scheint auf Wasser zu verweisen und tatsächlich hat Archánes einen kleinen Fluß und viel Wasser, und hatte dies wohl auch schon im Altertum.
Der Hausberg Jouchtas gilt als Grab des Zeus, erkennbar an seinem Profil. Ein 'Zeus' aber, der viele Namen trug und auf Kreta residierte, bevor er aufs Festland und auf den Olymp zog. Der Name Jouchtas stammt aus venezianischer Zeit und soll auf 'Jupiter' zurückgehen. Im Alterum hieß er Ίυττός
Die Ausgrabungen und Funde in Archanes und Umgebung zeigen, daß der Ort schon in minoischer Zeit im 16.Jahrh. v.Chr. dicht bewohnt war. Ein dreistöckiger Palast wurde mitten im Ort ausgegraben, allerdings nur zu einem kleinen Teil, unter den Häusern von Archanes werden weitere Gebäude vermutet. Auf dem minoischen Friedhof Fourni - zwischen Kato und Ano Archánes - wurden elfenbeinerne Idole und Schnitzereien gefunden, was für Beziehungen mit Syrien und Ägypten spricht.
Hinterm Jouchtas liegt das minoische Gut Vathípetro mit gut erhaltener Öl- und Weinpresse, der ältesten Kretas. Auf dem 'Kinn', dem nördlichen Kamm bei den Anemospilia, den Windhöhlen, entdeckte Sakellarakis einen kleinen Tempel, der wahrscheinlich durch ein Erdbeben in dem Moment zerstört wurde, in dem dort ein Menschenopfer, das einzige für die minoische Kultur bekannte, vollzogen wurde.
Byzantinische, venezianische, osmanische Herrschaft:
Aus byzantinischer Zeit gibt es in Archánes und Umgebung noch ein paar Kirchen.
Unter den Venzianern wurde das Aquädukt angelegt.
Die Osmannische Zeit hinterließ die 'Tourkogeítonia', das Türkenviertel, in dem damals überwiegend Türken lebten.
Ausgrabung in der Tourkogeítonia, minoischer Palast
Das 20.Jahrhundert:
Nachdem in den ersten beiden Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts viele Archanióten ausgewandert waren, zogen nach 1922 viele Griechen zu, die aus Kleinasien vertrieben worden waren. Sie siedelten vor allem im Westteil, also am Fuß des Jouchtas, im Viertel `Synoikismós'.
Es tut sich viel in den 20er-Jahren:
| 1913 | ist das erste Auto in Archánes zu sehen |
| 1925 | die Schule am Ortseingang wird fertiggestellt und die Landwirtschaftliche Genossenschaft gegründet, eine der ersten und größten Griechenlands |
| 1926 | wird Archánes elektrifiziert |
| 1927 | eröffnet ein Winterkino, zunächst für Stummfilme, und das erste Netz zur Wasserversorgung wird eingerichtet |
| 1929 | bekommt Archánes ein Standesamt |
